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Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Vorschulkinder

Seit bald 2 Jahren beschäftigt uns die Corona-Pandemie auch im Kita-Alltag. Obwohl die Bemühungen gross waren, dass alles "normal" verlief, merkten die Kinder, dass sich Dinge veränderten. Doch wie genau hat sich die Pandemie auf Vorschulkinder ausgewirkt? Das erfahren Sie hier in diesem Beitrag.

Die Corona-Pandemie ging auch an den Kleinsten nicht spurlos vorbei. Die betreuten Kinder merkten, dass sich einige Dinge in der Betreuung veränderten, obwohl die Bemühungen gross waren, den Alltag für die Kinder möglichst wie gewohnt aufrecht zu erhalten. Glücklicherweise wurden in der Schweiz die Kitas nie geschlossen, sodass alle Kinder zu jeder Zeit die Möglichkeit hatten, eine Kita zu besuchen.

Die grössten Veränderungen für die Kinder in der Kita waren: 

  • Betreuungspersonen tragen meistens eine Schutzmaske. Dadurch konnten die Kinder die Mimik der Betreuungspersonen weniger gut lesen und auch der sprachliche Ausdruck war nicht mehr unterstützt durch die Bewegungen der Lippen.
  • Betreuungspersonen essen nicht mehr gemeinsam mit den Kindern. Sie sind zwar noch gemeinsam mit den Kindern am Tisch, essen aber dann in separaten Räumen.

Wie haben sich diese Veränderungen auf die Kinder ausgewirkt?

Erstaunlicherweise waren die spürbaren Auswirkungen dieser Schutzmassnahmen bisher, zumindest in unseren Kitas, eher gering. Es gab vereinzelt Kinder, die in den Eingewöhnungen enger begleitet werden mussten. Auch gab es Kinder, die irritiert reagierten, wenn die Betreuungsperson die Maske runterzog, um dem Kind ihr Gesicht zu zeigen. In einigen Kitas gab es herausfordernde Situationen am Mittagstisch, da die Kinder weniger probieren mochten von dem angebotenen Menü. Im Grossen und Ganzen konnten aber alle diese Situationen zum Wohle der Kinder gut gelöst und begleitet werden.

Spürbar war, dass sich bei einigen Familien schwierige Situationen, die bereits vor der Pandemie bestanden noch verschärften und die psychische Belastung dabei gross war. In diesen Einzelfällen waren intensive Gespräche und zum Teil auch Kindesschutzmassnahmen notwendig. Gemäss einer Untersuchung der klinischen Kinder- und Jugendpsychologin S. Schneider, zeigten sich etwa bei einem Drittel der Kleinkinder als Folge der Pandemie erhöhte psychische Belastungen, die sich in Form von erhöhter Weinerlichkeit, Rückzug, Verhaltensauffälligkeiten und Schlafstörungen zeigten. Diese Belastung war meist im Zusammenhang mit einer erhöhten Belastung bei den Eltern („geht es den Eltern gut, geht es den Kindern gut und umgekehrt“). 

Feste äusserliche Strukturen geben Halt

Die Erfahrungen dieser Pandemie zeigen, dass es in diesen Zeiten der Unsicherheiten und Veränderungen für die Kinder sehr wichtig ist, dass die Tagesstruktur, Betreuung und Rituale möglichst gleichbleibend weiterlaufen. Alle Punkte, die Orientierung und Sicherheit geben, helfen den Kindern, mit diesen Veränderungen umgehen zu können und sich trotzdem zu entwickeln. Die Erwachsenen sind gefragt, die Kinder aufmerksam zu begleiten und ihre Bedürfnisse zu ergründen und prompt darauf zu reagieren. Dabei ist eine enge Kommunikation der Betreuungspersonen mit den Eltern sehr wichtig. 

So hoffen wir, dass diese Pandemie ein Ende finden wird und bald eine neue Normalität Einzug halten kann. Erst langfristig wird sich zeigen, welche Spuren diese Zeit bei den Kindern hinterlässt. Und so geben wir weiterhin alle unser Bestes, den Kindern so viel Normalität wie möglich bieten zu können.

Quellen:

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