Wissen Luga 2023

Herr der Besucherströme

«Grüezi, dürfte ich Ihren Bändel sehen?» Bei diesen Worten kommen alle 120'000 Luga-Besuchenden mit der Securitas in Kontakt. Diese hat an der Luga zahlreiche Aufgaben. Wir haben Einsatzleiter Sven Arnet einen Tag lang begleitet und viele Eindrücke gesammelt und Erkenntnisse gewonnen.

Text: Irene Reis / Bild: Christoph Arnet
Erschienen in der Luga-Zytig, 27. April 2023


Vor einem Jahr, Luga-Dienstag. Svens Tag als «Einsatzleiter früh» der Securitas beginnt um 6 Uhr im Einsatzbüro der Securitas innerhalb des Messegebäudes. Er ist aufgestellt und gesprächig. Und das bleibt den ganzen Tag so, auch wenn es zwischendurch ernster wird.

Sven erklärt zum Einstieg: «Das A und O eines reibungslosen Ablaufs ist die Planung und Vorbereitung.» Von den Organisatoren der Luga erhält er jeweils am Vorabend die aktuellsten Meldungen über Besonderheiten des Tages: Hier kommt eine Speziallieferung ausserhalb der Anlieferzeiten, dort ist eine interne Abendveranstaltung geplant. Kaum sind alle Informationen verarbeitet, klingelt es. Die erste Schicht der Securitas-Mitarbeitenden kommt an: Aussteller-Zugangskontrolle.

Mitarbeitenden-Briefing

An diesem Dienstagmorgen sind alle eingeteilten Mitarbeitenden «Wiederholungstäter» – ein umfassendes Briefing ist nicht mehr nötig, nur noch die Frage zu beantworten: «Stehe ich an derselben Position?» – «Alles identisch wie gestern. Ausser dass du später noch für eine Schicht als Pausenablösung eingeteilt bist.»

Die Mitarbeitenden decken sich mit wettergerechtem Material ein – heute muss die Regenjacke mit – und beziehen ihre Position für die Aussteller-Zutrittskontrolle: bei der Schranke für die Ausstellerparkplätze sowie den Halleneingängen.

Zuerst dreht Sven eine Runde auf dem Gelände, geht an jeder bezogenen Position vorbei, klärt hier nochmals eine Frage und schliesst dort ein Tor, das nicht offenstehen sollte. Zulieferer und Aussteller haben bereits ab 8.30 Uhr Zutritt zum Gelände, alle anderen nicht. Dies ist nun gewährleistet.

Alle werden einmal angefunkt: Funkverbindung tadellos.

Auf seiner Runde trifft Sven die Nachtschicht-Mitarbeitenden. Diese können aufgrund der Ablösung durch die Aussteller-Zutrittskontrolle das Gelände in den wohlverdienten Feierabend verlassen. Sven erläutert: «Die Nachtschicht ist nicht jedermanns Sache. Aber diese Einsatzkräfte könnten sich nichts anderes vorstellen.» Er erklärt, dass sie die Hallen in- und auswendig kennen und genau wissen, wo man gehen kann, ohne die Bewegungsmelder auszulösen. Das Team Nachtschicht – auf dem Aussengelände sogar mit Hund unterwegs – meldet eine ruhige Nacht.

Die Besuchenden kommen

Zurück im Einsatzleiterbüro. Der Ablauf scheint sich zu wiederholen. Nun kommen zwei Personen für den Verkehrsdienst und sechs für die Besucherkontrolle an. Da die Messe demnächst ihre Türen öffnet, müssen alle Eingänge mit Personal abgedeckt werden. In dieser Schicht sind nun Personen dabei, die ihren ersten Luga-Einsatz leisten. Routiniert instruiert Sven die «Luga-Neulinge». Welche Bändel gibt es? Welche Ausnahmen gibt es? Wie ist der Ablauf bei Zwischenfällen? Über alles wird minutiös orientiert.


«Bei der Eingangskontrolle darf es auch mal ein Schwätzchen sein. Schliesslich sind wir die ersten Gesichter, die die Besuchenden an der Luga sehen.»

Sven Arnet, Einsatzleiter bei der Securitas


Auch diese Einsatzkräfte beziehen Position – wiederum die Kontrollrunde und die Funkspruchprobe durch Sven.

Türöffnung

09.59 Uhr. Türöffnung. Zeitgleich sollen überall die Tore, Türen, Absperrbänder oder Gitter geöffnet werden. Bereits tummeln sich Menschenscharen vor den standhaften Securitas-Mitarbeitenden – bis Sven per Funk den Befehl zum Öffnen gibt. Das Gewusel kann losgehen.

Für Sven steht der dritte und grösste Rundgang bevor. Einerseits läuft er das ganze Gelände ab. Prompt sieht er ein Protekta-Gitter, das zu lasch abgeschlossen wurde – und zieht kurzerhand nochmals nach und kommentiert: «Hier kommt niemand mehr gratis rein.» Anderseits besucht er jede Halle, um die Notausgänge zu kontrollieren. Hier wird ein Mülleimer umplatziert, da eine offene Tür wieder geschlossen. Ein Aussteller wird freundlich darauf hingewiesen, dass er die Lagerware doch nicht vor den Notausgängen platzieren solle. Hier kennt Sven keinen Spass.

Anders bei den Besucherkontrollen. Sven sagt: «Hier darf es auch mal ein Schwätzchen sein. Schliesslich sind wir die ersten Personen, die die Besuchenden an der Luga antreffen.» Sowieso seien die Securitas nicht nur zur Kontrolle da, sondern könnten manchmal sogar die eine oder andere Frage der Besuchenden direkt beim Eingang klären.

Ernstfälle gehören dazu

Die grosse Runde ist beendet. «So, nun hole ich mir eine Bratwurst und mache Pause», sagt Sven. Doch es kommt anders: Er hört eine Sirene, sagt «Ambulanz» und spitzt die Ohren. In diesem Moment erhält er den Funkspruch: «Schwächeanfall in der Halle 1 – Ambulanz ist alarmiert.» Sven erwidert: «Ambulanz bereits vor Ort. Ich weise sie ein.» Denn auch dies gehört zu den Aufgaben der Securitas – dem Rettungsteam den schnellsten Weg zu zeigen und einen sicheren Zugang zu gewährleisten.

Ist der Ambulanzeinsatz eine Ausnahme? «Nein», sagt Sven. An Anlässen wie der Luga müsse rein aufgrund der Besuchendenzahl mit zwei bis fünf Einsätzen in zehn Tagen gerechnet werden. Ernsthafte Zwischenfälle habe es in seiner Luga-Karriere aber zum Glück noch nie gegeben.

Die Bratwurst muss noch einmal warten, denn die Vorbereitung auf den nächsten Tag und die Übergabe an den «Einsatzleiter spät» stehen an. Der Tag ist durchgetaktet. Und das alles, damit der Besucherfluss reibungslos funktioniert und sich alle Luga-Gäste sicher fühlen können.


Die Securitas an der Luga

Rund 20 Securitas-Mitarbeitende sind täglich auf dem Luga-Gelände im Einsatz. Von der Zutrittskontrolle über die Standbewachungen bis zum Notfall – bei einem Besuchendenaufkommen von täglich 12'000 Personen geht nichts ohne die Sicherheitsleute in Blau.

Insgesamt 339 Einsätze mit total 2644,5 Personenstunden werden von den Securitas-Mitarbeitenden für die Luga geleistet. Dabei beginnen die ersten Einsätze schon eine Woche vor Luga-Start mit dem Messeaufbau, wo Zufahrtskontrollen sowie Nachtbewachung für einen reibungslosen Ablauf sorgen.


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