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Wie Stocker Stahl mit CKW seinen Energieverbrauch optimiert

Mit dem Neubau ihres neuen Bürogebäudes sowie der Produktionshalle macht die Stocker Stahl AG in Rothenburg einen wichtigen Schritt in Richtung Energieeffizienz. Ein Kernstück: die Photovoltaikanlage. Wir besuchten das Unternehmen in Rothenburg.

Die imposanten Biegemaschinen dröhnen, während Raphael Stocker uns durch die brandneue Produktionshalle in Rothenburg führt. «Wir beliefern Bau- und Haustechnikunternehmen sowie Metall- und Stahlbauer mit den passenden Produkten», sagt Stocker. Seit 2011 führt er in vierter Generation das gleichnamige Familienunternehmen, das vor zwei Jahren sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat.

In der Biegerei produzieren die Maschinen Bügel aus Bewehrungsstahl und andere gewünschte Formen im Durchmesserbereich von 8 bis 40 Millimetern. Sie erreichen eine Länge von bis zu 15 Metern. Früher erfolgten diese Arbeiten teilweise unter freiem Himmel. In der neuen Halle sind nicht nur die Mitarbeitenden besser vor Wind und Wetter geschützt, sondern auch die Maschinen und Produkte. «Indem wir den Bewehrungsstahl drinnen lagern, vermeiden wir Rostbildung», erläutert Raphael Stocker. «Ausserdem werden die Ringe für die Produktion, die sogenannten Coils, nicht mehr nass und verschmutzt. Dies beansprucht die Maschinen weniger stark, und der Energieverbrauch sinkt.»

Photovoltaikanlage deckt zwei Drittel des Eigenverbrauchs

Energie spart Stocker Stahl mit dem neuen Produktionsgebäude auch in anderer Hinsicht: Dank der 1500 Quadratmeter grossen Solaranlage auf dem Dach erzeugt das Unternehmen einen beträchtlichen Teil des benötigten Stroms selbst. Wie viel Strom die Anlage im Moment produziert, lesen Besucherinnen und Besucher live ab: Der prominent platzierte Begrüssungsbildschirm beim Empfang des ebenfalls neu gebauten fünfstöckigen Bürotrakts zeigt die aktuellen Werte.

Der verhangene Herbstmorgen, an dem wir das Unternehmen besuchen, ist zwar nicht der ideale Zeitpunkt, um die Kapazität der Anlage zu demonstrieren. Dementsprechend «rot» leuchtet die Anzeige. Doch diese Werte sind nicht repräsentativ, wie Raphael Stocker erläutert: «Seit der Inbetriebnahme im Februar 2021 haben wir rund 70 Prozent unseres Eigenbedarfs selbst produziert», zeigt sich der Firmenchef zufrieden. Selbst wenn sich dieser Anteil in den kommenden sonnenarmen Wintermonaten etwas verringern dürfte: Übers ganze Jahr gesehen wird Stocker Stahl doch rund zwei Drittel des gesamten Strom-Eigenbedarfs decken. An sonnigen Tagen produziert die Anlage sogar bedeutend mehr Strom, als das Unternehmen verbraucht. Dieser wird wieder ins Stromnetz eingespeist.

CKW als Partner für Lösungen aus einer Hand

Als Partner für die Konzeption und Realisierung der Energielösungen hat Stocker Stahl CKW gewählt. Zum Leistungspaket gehören neben der PV-Anlage auch ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) die Gebäudeautomation, Elektroinstallationen, ein LED-Beleuchtungskonzept und die IT mit Telefonie und Internet «Mit unseren Lösungen aus einer Hand gewährleisten wir einfache und wenige Schnittstellen», sagt CKW-Projektleiter Louis Müller. «Damit schaffen wir optimale Voraussetzungen für ein energieeffizientes und komfortables Gebäude.»

Der Weg bis zur modernen Produktionshalle war teilweise herausfordernd, denn wie bei vielen Bauprojekten sah sich das Team immer wieder mit unvorhergesehenen Situationen konfrontiert: seien es unzureichende Masse der gelieferten Geräte, die starken Regenfälle im Sommer, welche die unterirdischen Leitungsschächte teilweise unter Wasser setzten, oder der anfallende Staub in den Produktionshallen. «Wir mussten immer flexibel bleiben und teilweise kreative Lösungen finden», blickt Louis Müller zurück. «Letztendlich haben wir aber gerade durch diese Herausforderungen unser Konzept verfeinert, was zu einem noch besseren Endergebnis geführt hat.»

Sanierungspotenzial noch nicht ausgeschöpft

Zufrieden zeigt sich auch Raphael Stocker, der die Zusammenarbeit mit CKW als partnerschaftlich, offen und unkompliziert erlebt hat. «Unsere neue Photovoltaikanlage senkt unsere Energiekosten. Ausserdem hilft uns die Visualisierung der Eigenproduktion dabei, unseren Verbrauch zu optimieren», erklärt der Firmenchef, der sich als stromaffin beschreibt und seit fast zwei Jahren ein Elektroauto fährt. Die übersichtliche Visualisierung der Eigenproduktion zeigt ihm, wann eine Überproduktion besteht und er sein Elektroauto am besten auflädt. So ist er mehrheitlich mit 100 Prozent selbst produzierter Sonnenenergie unterwegs.

«Der Umgang mit Energie ist für mich eines der zentralen Themen der Zukunft», sagt Stocker. Auch in seinem Unternehmen sieht er das Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft. «Gerade in unseren älteren Hallen besteht noch Sanierungspotenzial – hier werden PV-Anlagen mittelfristig sicher auch ein Thema sein.» Ebenso hofft er, dass in einigen Jahren Speicherlösungen am Markt verfügbar sind, die den Anforderungen seines Unternehmens genügen. Sodass eines Tages vielleicht sogar die Vision der Energie-Autarkie Realität wird.